Buntes Leben - bunte Bilder
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Nach acht Jahren beim Grenzschutz absolvierte er eine Banklehre und arbeitete zwölf Jahre in dem Beruf. Mit 40 stieg er aus und machte - etwas ganz anderes: ein Buchantiquariat mit späterer Spezialisierung auf Filmbücher:„Das ging 1987/88 los in der Fraunhoferstraße mit einem Laden ein paar Meter weg von der Post. Nach ein paar Jahren habe ich die Filmland-Presse in der Aventinstraße übernommen. Da war ich drei bis vier Jahre.“ Horrende Mieten waren bereits Anfang der 90er Jahre ein Thema in unserem Viertel und es mußte ein kleineres, finanzierbares Domizil her.Über einen Freund im Kulturreferat kam er an einen kleinen Laden im Stadtmuseum: „Auf der Empore sind einige kleine Lädchen. Es war eine extreme Verkleinerung: In der Aventinstraße hatte ich 330 qm und dort knapp 35 qm plus Keller mit 30 qm.“ Eine Zeitlang konnte Peter Körner überleben - bis das Internet kam: „Ich lebte hauptsächlich davon, englische, französische und spanische Filmbücher und –zeitschriften zu verkaufen. Und die Branche hatte auf einmal die Möglichkeit, sich günstig über das Internet zu versorgen.“
Das Entscheidende war jedoch der Kahlschlag bei den kommunalen Kulturbudgets: Peter Körner versorgte bundesweit sieben Bibliotheken von Filmhochschulen, die ihren Etat zur Gänze bei ihm ausgaben. Die radikalen Kürzungen der Budgets plus Internethandel zwangen ihn letztlich dazu, aufzugeben: „Eine Zeitlang habe ich mich noch auf das Geschäft mit Filmplakaten verlegt und zweimal im Jahr Filmplakate-Auktionen gemacht. Da war aber der Interessentenkreis immer der gleiche, es kam nichts Neues dazu.“

Kurz vor Arbeitsantritt bei der Stadt erwachte bei Peter Körner, der seit seinen 20ern Mitglied in der SPD ist, das Interesse, sich politisch zu engagieren. Er trat dem Ortsverein Isarvorstadt bei und wurde 2002 in den Bezirksausschuß 2 gewählt, in dem er bis heuer, also für zwei Wahlperioden, aktiv tätig war. Peter Körner verfolgt weiterhin speziell die Lokalpolitik, aber ein weiteres Engagement im Bezirksausschuß ist für ihn kein Thema mehr: „Ich gab zwölf Jahre, was ich geben konnte – jetzt sind die andern dran.“