Arndtstraße
Benannt nach Ernst Moritz Arndt (* 26. Dezember 1769 in Groß Schoritz auf Rügen, damals Schwedisch-Pommern; † 29. Januar 1860 in Bonn); deutscher Schriftsteller und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung.
Er widmete sich hauptsächlich der Mobilisierung gegen die Besatzung Deutschlands durch Napoleon. Er gilt als einer der bedeutendsten Lyriker der Epoche der Freiheitskriege. Arndt wird sehr unterschiedlich beurteilt: einerseits positiv als deutscher Patriot, andererseits negativ als Nationalist und Antisemit.
Die Arndtstraße in Richtung Auenstraße
Ab Mai 1791 studierte er zunächst an der Universität Greifswald, die seit 1933 seinen Namen trägt, und später in Jena neben evangelischer Theologie, Geschichte, Erd- und Völkerkunde auch Sprachen und Naturwissenschaften. Nach der Kandidaten- und Hauslehrerzeit bei Ludwig Gotthard Kosegarten unternahm er 1798/99 eine Reise durch Österreich, Oberitalien, Frankreich, Belgien und einen Teil Norddeutschlands. Er schilderte seine Eindrücke in verschiedenen Reiseberichten.
Im April 1800 habilitierte sich Arndt in Greifswald in Geschichte und Philologie. Arndt wurde 1801 Privatdozent an der Universität. 1803 wurde Arndt nach dem Erscheinen seines Versuch einer Geschichte der Leibeigenschaft in Pommern und Rügen von adligen Gutsbesitzern verklagt. Der König von Schweden urteilte nach Lektüre des Buches zugunsten Arndts und hob 1806 die Leibeigenschaft und die Patrimonialgerichte in Schwedisch-Pommern auf. Im selben Jahr schrieb Arndt den ersten Teil seiner anti-napoleonischen Flugschrift Geist der Zeit. Er erhielt, nach einem Schweden-Aufenthalt 1803/1804, auf seinen Antrag vom November 1805 hin am 11. April 1806 eine außerordentliche Professur an der philosophischen Fakultät in Greifswald.
Er ging sodann nach Bonn, wo er 1818 Professor für Geschichte an der neu gegründeten Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn wurde. 1819 wurden seine Papiere im Rahmen der sogenannten Demagogenverfolgungen in Folge der Karlsbader Beschlüsse wegen des vierten Bandes von Geist der Zeit und Privatäußerungen beschlagnahmt, er selbst am 10. November 1820 von seinem Lehramt suspendiert; im Februar wurde 1821 ein Verfahren wegen demagogischer Umtriebe gegen ihn eröffnet. Es endete ohne Ergebnis: Arndts Forderung einer Ehrenerklärung wurde nicht erfüllt, er selber aber auch nicht für schuldig erklärt; bei Weiterbezug seines Gehaltes wurde ihm die Erlaubnis entzogen an der Universität Vorlesungen zu halten. 1826 musste Arndt sein Professorenamt ganz niederlegen. Erst 1840 wurde er durch Friedrich Wilhelm IV. rehabilitiert.
1841 wurde Arndt Rektor der Bonner Universität und lehrte und publizierte bis zu seiner Emeritierung 1854.
Am 18. Mai 1848 zog Arndt als Abgeordneter für Solingen in die Frankfurter Nationalversammlung ein. Er war Mitglied der Kaiserdeputation und Alterspräsident. Am 20. Mai 1849 trat Arndt desillusioniert aus der Gagern'schen Partei in der Versammlung aus und widmete sich wieder dem akademischen Leben.
(Quelle: Wikipedia/Wst (nach "Meyer")