Die Doktorin und das liebe Vieh
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Dr. Danner: "Die Serie kennt wahrscheinlich nur noch meine Generation, aber in meinem Semester sind viele so auf Tiermedizin gekommen. Sogar ein Professor zitierte bisweilen in seiner Vorlesung den Autor der Serie."Mit ihren assistierenden Tierärztinnen Dr. Inge Schulwitz (Foto links) und Ulrike Schütz (Foto rechts), mit denen Frau Dr. Danner studiert hat, hat sie sich nach dem Studium auf Kleintiere spezialisiert: "Im Studium geht es um Groß-und Kleintiere, aber Großtiere waren es für mich eigentlich nie. Ich habe in einem Praktikum in der Oberpfalz einen Tierarzt zu den Bauern begleitet. Nicht auf die großen Höfe, sondern zu den kleinen von alten Bauersleuten: das war schon ganz schön, gerade wenn dann dem Tierarzt beim Wegfahren noch eine Tüte mit frisch geernteten Walnüssen oder frisch gelegten Eiern mitgegeben wurde. Aber meines waren und sind eben die Kleintiere; nach einer, wenn auch verantwortungsvollen Rolle in der Fleischproduktion mit Massentierhaltung stand mir nie der Sinn."
Zu den Patienten einer Kleintierpraxis gehören bekannte Haustiere wie Hunde, Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen, kleine Nagetiere und Vögel. In jüngerer Zeit finden aber auch Exoten wie Reptilien und Vogelspinnen immer mehr Liebhaber. Auch wenn kleine Echsen und Spinnen unter Kleintiere laufen, so ist ihre Anatomie total anders als bei den kleinen Vierbeinern: "In München gibt es ein paar Tierärzte, die sich auf Exoten spezialisiert haben. Ab und zu kommt tatsächlich jemand mit einem Leguan zu mir, aber solche Patienten schicke ich dann zu den Spezialisten." Zur Studienzeit von Frau Dr. Danner gab es für Exoten noch nicht viele Behandlungsmöglichkeiten. Inzwischen ist auf diesem Gebiet viel passiert, so daß auch einem Leguan mit Verdauungsproblemen geholfen werden kann.
Frau Dr. Danner führt in ihrer Praxis gängige Operationen wie Kastrationen bei Hunden, Katzen und Kleinnagern durch. Knochenbrüche jedoch sind im wahrsten Sinn des Wortes "eine eigene Baustelle": "Die Behandlung von Frakturen ist etwas sehr Spezielles; das machen die großen Tierkliniken. Mittlerweile sind die Möglichkeiten hier vergleichbar mit denen in der Humanmedizin. Mir würde jetzt bei Hunden und Katzen nichts einfallen, wo da die Tiermedizin hinter der Behandlung bei Menschen zurückbliebe."
Ein Arztbesuch ist immer mit mehr oder weniger Aufregung verbunden, sowohl für den Tierhalter als auch für seinen zwei- bis vierbeinigen Liebling. Auch wer selbst kein Tierhalter ist, kennt Cartoons, Witze und Erfahrungsberichte über ansonsten selbstbewußte Hunde, die sich mit eingeklemmtem Schwanz unter den Besucherstuhl im Wartezimmer quetschen oder über Katzen, die durch ihr streßbedingtes Haareaufstellen dreimal so groß erscheinen. Wie schaut die Realität aus? Frau Dr. Danner hat hierzu einen passenden Vergleich: "Es ist wie beim Kinderarzt. Die Mütter sind mindestens genauso aufgeregt wie die Kinder und so ist es bei uns auch. Die Besitzer sind sogar oft nervöser als die Tiere bzw. die Tiere wären oft gar nicht so aufgeregt, wenn die Besitzer es nicht wären."